Sonntag, 3. Mai 2009

Der Mensch von Innen...


So! Es ist Mai.... und ich erzähl mal was von meinen Erlebnissen in den Osterferien. :) Naja, von einem, die Anderen kommen noch...
Die erste Woche bin ich mit Cara, ein Mädchen aus meinem Dorm zu ihr nach Haus, Chainat (Zentral Thailand) gefahren, da ich mir die Arbeit ihres Vaters anschauen wollte. Er ist Arzt in einem öffentlichen Krankenhaus und ist dort der einzigste ausländische Arzt. Wir wurden oft "angestarrt"/ uns nach geschaut... schon ein komisches Gefühl.
Zuerst sind wir zu den Patienten auf den Stationen gegangen. Schon da habe ich krasse Wunden gesehen und auch so manches gerochen. Viele hier in Thailand haben Diabestes. Bei einer Patienten wurden deswegen schon viel Hautgewebe von Bein entfernt, es sieht nur nich wie ein Strich aus, auch werden noch oft Beine amputiert. Bei einer Patientin war ich schon etwas erschrocken. Sie lag auf ihrem Bett, voll dünn, Augenringe, aber mehr konnte man nicht sehen. Sie sollte sich so drehen, dass der Arzt ihre Pohbacken sehen konnte. Er entfernte den Verband und dann war es eine echt große offne Wunde, bei der man sogar den Knochen sehen konnte. Ich war erstaunt darüber. Zum Einem wie sie darauf liegen kann und zum Anderen warum die Wunde offen ist. Offen ist sie, da er mehrere Zellstoffpads hineingesteckt hat, um den Eiter aufzusaugen und damit die Entzündung abheilen kann bzw. er bessere Kontrolle darüber hat. Es gab noch mehre anderen Krankheiten bzw. Wunden, die krass waren, z.B.: "verbrannte" Füße.... wir waren jedenfalls auf so gut wie allen Stationen, bei den Kindern, den Frauen, den Männer (kann noch weiter unterteilen, ich weiß) und der Intensiv- Station. 
Die mediz. Geräte waren viel älter als in Deutschland, in einem "Krankenzimmer", eher ein großer Raum mit Trennwänden,  können bis zu 8 Personen liegen.
Es gab auch Einzelzimmer.. aber eine Regeln dafür, wer wo liegt, konnte ich nicht erkennen... schwer Krebskranke lagen mit in einem achter- Zimmer und Patienten mit Durchblutungsstörungen in Einzelzimmer. 
Die Arbeitskleidung der Schwestern fand ich witzig, sie mussten nämlich noch solche Hauben tragen. ;)
Und dann kam was womit ich gar nicht gerechnet hatte! Caras Vater ist Chirurg und so durfte ich bei seinen Operationen und auch bei den anderer thail. Ärzte zu schauen! :) Ich hab gesehen wie eine Große Fusszehe amputiert wurde, mehrere Gebärmuttern entnommen wurden, wegen Tumoren,
den sie für mich auf geschnitten haben, damit ich mir das Innere mal anschauen konnte, ein Oberschenkelknochen der gebrochen war, durch eine Metallschiene, die mit 6 Schrauben befestigt wurde, wieder zusammen geflickt wurde. Wie einem Mann die Hoden, wegen Krebs entnommen wurden UND ich war bei zwei Kaiserschnitten mit dabei! Ich sollte raten, ob es ein Mädchen oder ein Junge wird und ich hab richtig geraten...es war ein Junge! ;) 
Ich hatte gedacht man müsste vorsichtig und sachte mit den menschl. Körper umgehen, aber da hatte ich mich geirrt.
-> So sah ich aus! ;) ->
Es wurde an dem Körper herumgezogen und Lappen in den Körper gesteckt, damit Blutungen gestoppt wurden usw. klar zum Beispiel braucht man auch bisschen "Gewalt", wenn man Schrauben in den Knochen bohrt... oder der Darm wurde "heraus gezogen" damit ich ihn mal sehen konnte...  alle Ärzte und Schwestern waren richtig nett. :) Ein Arzt hat uns zu sich nach Haus auf Sticky Rice mit Mango eingeladen... mmhhhh... so lecker. 
Ein komisches Gefühl war es nur, wenn  ich die Worte "Farang" (Ausländer), "Julia" usw. hörte. Denn dann wusste ich, sie reden über mich und ich konnte nicht viel verstehen! Sie lächelten mich an und ich konnte dann einfach nur zurück Lächeln... ;P Ein paar Ärzte konnten ein bisschen Englisch, aber es war schon etwas schwierig es durch ihre Mundschutzmasken zu verstehen, besonders da es dann auch medizinische Begriffe waren.;)  Insgesamt war es eine tolle Zeit gewesen... es war echt klasse.
Krass waren auch die Hausbesuche bei Leprapatienten gewesen. Mit einem schweizerischen Arzt und zwei Thais, die für Lepra eine spezielle Ausbildung hatten, sind wir zu 6 Patienten gefahren, 180 km war der entfernteste Patient weg. Oft hatten sie verkürzte oder gar keine Finger und Fußzehen mehr. an den Fußsohlen bildet sich eine dicke Hautschicht, in der leicht Entzündungen entstehen können. Da sie keine Gefühl mehr in den Händen und Füßen haben, merken sie auch nicht, wenn sie sich verletzen oder einen Schiefer oder so etwas einziehen, und so entstehen Entzündungen, die auch den Knochen befallen. Eine Frau hatte eine große offene tiefe Wunde in der Fußsohle ... es war krass, das mal mit eigenen Augen zu sehen. Das beeindruckende ist ja, dass sie trotz dieser Gefühlslosigkeit in den Füßen immer noch Laufen können und (manche) sogar auf das Feld gehen und arbeiten können. 
Alle sind ziemlich arm gewesen, aber man konnte trotzdem immer noch Unterschiede sehen... die einen hatten ein Backsteinhaus, die anderen nur eine alte Holzhütte, Holzdächer oder Wellblechdächer, eine richtige Tür, keine Tür, Metallrollos als Tür oder ein großes Wellblech, das durch eine Holzpfosten nach außen hin aufgesperrt wurde, Fensterscheiben oder keine..... gemütlich waren die Häuser eigentlich
nie eingerichtet, nie Farben an der Wand, nur die grauen Steine oder eben Holz, alles eher zweckmäßig eingerichtet, der Wohnraum hielt gleichzeitig auch als Stauraum von Reis oder anderen Sachen her. 
Die Küche: ein Schrank in den ein Nahrungsmittel auf bewahrt werden, der Herd: eine Art Dreibeingestell, worauf ein Wok gestellt werden kann und durch ein Schlauch wird Gas hinzugeleitet.  
Es war ein sehr interessanter Tag gewesen, allgemein die Zeit in Zentral Thailand! :)