Sonntag, 2. November 2008

Ab in die Berge! :)

Vor ca. 1 Woche hatte ich die Gelegenheit für drei Tage in die Berge zu fahren. Ich hab mich rießig darüber gefreut. :) Die Kinder waren gerade bei ihren Eltern, da sie Ferien hatten. 
Zusammen mit zwei anderen Deutschen, Steffi und Ralf und einem Arzt aus den Philippinen namens Sunni ging es am Donnerstag morgen los nach Mae Na Chon. Dort hat Ralf ein Waisenhaus für Kinder errichtet, es sind ca. 40 Kinder die von einem thailändischen Ehepaar betreut werden. Auf dem selben Grundstück gibt es auch Bed& Breakfast, worum sich die Waisenhauseltern und die älteren Mädchen und noch ein paar Angestellte mit kümmern. 
Alle Einnahmen von den Gästen gehen als Spende für das Waisenhaus ein. Gerade wird viel saniert, wie die Küche und das 'Restaurant', deshalb hat Ralf nach den Bauarbeiten geschaut und Steffi und ich haben den ältern Mädchen gezeigt auf was sie alles achten müssen, wenn sie die Bungalows putzen und in der Küche arbeiten usw.. 
Der Hauptgrund aber, weshalb wir in die Berge gefahren sind, war, um den "Gesundheitszustand" der Kinder zu checken. Steffi und ich waren als eine Art "Krankenschwester" eingeteilt. :) Leider konnten wir nicht viel in dieser Richtung nicht tun, außer Sachen bringen die benötigt wurden oder Süßes und Decken für die Kinder verteilen. Schlimm oder Langweilig war es deswegen aber nicht gewesen! Ich habe schöne Landschaften gesehen, neue Leute kennengelernt, einen Einblick davon bekommen wie die Leute in den Bergen leben und neue medizinische Erkenntnisse gewonnen!^^ Wassermelone hilft gegen Nierensteine! und Strom gegen Schlangenbisse...
Um die Kinder und die Erwachsnen zu untersuchen, versammelten sich alle um eine lange Tischtafel. Der der gerade untersucht wurde setzte sich auf einen separaten Stuhl und wurde abgehört, beguckt, befragt usw.
Am nächsten Tag sind wir dann nach Mae Hae gefahren einem kleinen Dorf, was 1200m hoch liegt. Die Straßen dorthin könnt ihr euch aber nicht als fein geteert und breit vorstellen! Es war eine kurvenreiche (auch mal 108°), oft schmale, mal durch Erdrutsche weggespülte Straße, mal Pflastersteine oder ein einzigster Schlammweg. Mir hat die Fahrt gut gefallen, nur auf dem Rückweg war mir etwas schlecht, aber ich hatte ja noch meine Kotzpillen!;)
Die Dörfer kannman auch nur mit einem Jeep erreichen, ansonsten hat man keine Chance.
In Mae Hae angekommen wurden wir freudig von eine Horde Kinder begrüßt. Jeder machte einen kleinen Knicks und sagte mit einem freundlichen Lächeln oder auch mal schüchterner "sàwàtdii khâ/ khráp". Dann wurden wir zu unserer Unterkunft geführt, einer Bambushütte die aus zwei Räumen bestand. Ein Bad mit einer Toilette (keine elektr. Spühlung; "Stehklo") und einem Wasserkübel mit einer Schüssel, was unsere Dusche war. Der andere Raum war unser Schlafraum. Uns wurden Matrazen, Decken und ein Moskidonetz gebracht, woraus wir uns dann ein vor Moskido sicheres Schlafzelt bauten. :) Das war aber alles voll okay gewesen. Ich konnte klasse schlafen und am morgen war man, wenn man sich geduscht hatte, 
auch richtig wach! ;)
In Mae Hae hat Ralf auch ein Waisenhaus gegründet mit ca. 60 Kindern und zwei thailändischen Ehepaaren, als 'Ersatzeltern'. Sie betreiben Landwirtschaft und können sich so größten Teils von ihrem eigenen Angebauten ernähren.
Dort wurden auch wieder die Kinder und die Hauseltern untersucht und noch viele Leute aus den umliegenden Dörfern, die extra gekommen waren. Das hat besonders lang gedauert ca. von halb zwei nachmittags ( sofort als wir ankamen, ging's los) bis abends um sieben! Es hat auch so viel Zeit in Anspruch genommen, da man erst von Karen (der Sprache des Bergstammes) in Thai und dann noch auf Englisch übersetzen musste. Die Kinder wurden deshalb am nächsten Tag untersucht und für sie brauchte Sunni auch nicht so lang. Den Hausvater fand ich echt witzig, er lachte viel und hat auch seine Späße gemacht... also langweilig waren die Untersuchungen nicht gewesen.
 

Interessant war es auch die Untersuchungsmethoden und die Erklärung der Krankheiten zusehen. Ein 'Stimmschwund' eines älteren Mannes wurde z.b. mit einer Gitarre erklärt, Probleme mit dem Rücken an Hand von 3 Mandarinen, die die Wirbel darstellten, verdeutlicht. Viele hatten Atem-, Rückenbeschwerden, Kopf- und Zahnschmerzen, aber es gab auch ernstere Krankheiten, wie Tuberkulose, Psychisches.  Atemprobleme kommt auch einfach durch die Umstände wie sie leben. Das Essen wird in einem relativ geschlossenen Raum über offenen Feuer, wodurch dann die ganze Küche mit Rauch gefüllt ist, gekocht.
Auch sehen die Thais viel älter aus als sie eigentlich sind. Manche schätzt so auf über 60 und sie sind vll erstmal 45. 
Ich hab mich bei ihnen sehr wohl gefühlt, sie waren so herzlich und dankbar. Als Abschiedsgeschenk haben Steffi und ich eine selbst gemachte Karentasche mit feiner Stickerei bekommen und Sunni eine selbst gemachtes Karenhemd aus Leinen.
Auf dem Rückweg haben wir Ringelblüten gesammelt, da Ralf daraus eine Salbe machen wollte. Die Blumen wachsen die direkt am Straßenrand und duften herrlich. Wir sind immer ein Stückchen gefahren ausgestiegen gepflügt und weiter ging's oder wir sind schon vorgelaufen 
(es hat wunderbar gerochen, verschiedene Geräusche von den Insekten hat man gehört und natürlich war alles grün=))...... es waren richtig schöne Tage gewesen. :)